Auf der SystemRescueCD, der Universal-Toolbox (Partitionierung, Imaging, Datenrettung, Backup, …) für SysAdmins befindet sich unter anderem das Backup-Tool fsarchiver (File System Archiver).
fsarchiver taugt für die Sicherung von Daten als auch System, aber nicht für Mäuse-Schubser: Das Kommandozeilen-Tool ist praktisch für die Nutzung in Shell-Skripten für automatisches Backup wichtiger Daten.
Eine grafische Benutzer-Oberfläche für “Backup on the fly” wäre aber wünschenswert; ebenso eine Rettungs-CD, auf der man sich die Rücksicherungs-Kommandos bequem zusammenklicken kann.
Einem Freak reicht natürlich obige SysRescCD. Für so jemand ist folgender Artikel hier aber eh uninteressant 😉
A. Binär-Pakete
Endlich gibt es für Debian-basierte Systeme eine QT-basierte Oberfläche zu fsarchiver. Das seit 2010 auf Sourceforge.net gehostete Projekt qt4-fsarchiver bietet Debian-Pakete für Ubuntu Linux (Debian/GNU-Linux-basiert), Linux Mint (Ubuntu-Linux-basiert) und Debian/GNU-Linux selbst. Für andere Systeme muß man sich erst aus dem Sourcecode-Tarball eine Installation basteln. Wer das kann, wird fsarchiver aber auch ohne Oberfläche zu nutzen wissen. Nicht jedes System frisst das angebotene deb problemlos:
Unter dem Debian- statt Ubuntu- basiertem LMDE (Linux Mint Debian Edition) steht zwar analog zu Ubuntu 12.04 die neueste Version von fsarchiver zu Verfügung, der Versuch qt4-fsarchiver-0.6.13-4-amd64.deb via GDebi zu installieren, scheitert allerdings trotz anscheinend erfüllter Abhängigkeiten:
Reading package lists… Done
Building dependency tree
Reading state information… Done
Building data structures… Done
Building data structures… Done
Dieses Paket kann nicht installiert werden
Cannot install ‘qt4-qtconfig’
OK. LMDE basiert auf Debian Testing; da muß nicht alles gleich rund laufen.
Der Test erfolgte deshalb unter Ubuntu Linux 12.04 LTS “Precise Pangolin”:
-
Bei der Installation zieht GDebi einiges an Paketen nach, u.a. auch qt4-qtconfig, was GDebi unter LMDE zum Abbruch bewegte.
- Trotz des relativ niedrigen Release-Standes V. 0.6.13-4 ist die für meine Begriffe übersichtlich gestaltete Oberfläche recht gut bedienbar.
Nun ja; es ist eben “nur” ein GUI für fsarchiver, den es immerhin schon seit 2008 gibt – auch wenn man dessen Version 0.6.15 vom 02.06.2012 das Projektalter nicht ansieht. - Schade ist, dass es keine Anzeige gibt, in der man das fertige fsarchiver-Kommando begutachten (Lerneffekt!) oder gar editieren (nicht in der Oberfläche setzbare Parameter!) könnte.
- Im derzeitigen Release hat man nämlich noch keinen Zugriff auf alle Möglichkeiten von fsarchiver; für den Hausgebrauch reicht der derzeitige Funktionsumfang aber allemal – und bis zu Version 1.0 ist ja noch viel viel Zeit 🙂
- Datensicherheit!
Es empfiehlt sich, die Backups auf eine externe Festplatte (USB) oder Netzwerkspeicher (NAS) abzulegen; eine extra Partition auf der zu sichernden Festplatte kommt allenfalls als Zwischenspeicher in Frage – aber das versteht sich ja von selbst, und gilt grundsätzlich für *jede* Datensicherung, nicht nur für das vorgestellte Tool!
- Bei einem NAS als Ziel macht es sich bezahlt, wenn man dieses nicht nur via (meist lahmen) SMB/CIFS ansprechen kann. Da FTP nicht möglich ist, wäre NFS eine bequeme, feine Sache; Billig-NAS bieten das aber nicht!
B. Boot-CD
Auf den Downloadseiten sind auch Ubuntu-basierte Live-CD-ISOs zu finden.
Vorbeugen ist angesagt!
Spätestens, wenn man – nach dem Motto “root darf alles” – sein System restlos zerschossen hat (oder der Boot-Manager streikt), dürfte man froh sein, außer einem aktuellen Image des Systems auch noch eine Boot-CD dazu gebrannt zu haben. Wer diesen Schritt vorher nicht erledigt hat, braucht einen 2. PC – oder eine andere Live-CD wie die SysRescCD – um sich das Teil nachträglich zu besorgen …
Prinzipiell kann man mit so einer Scheibe auch Windows-Computer sichern; allerdings wird wegen nicht 100%ig ausgereifter Unterstützung des Windows-Dateisystemes NTFS durch fsarchiver bisher noch davon abgeraten; siehe dazu das qt4-fsarchiver-Wiki auf UbuntuUsers.de.
C. Bedienungsanleitung?
Wer hier eine Bedienungsanleitung vermisst: Dazu ist der Artikel nicht gedacht. Deshalb an dieser Stelle weiterführende Links zu Konsol- und GUI-Version:
fsarchiver
Homepage: http://www.fsarchiver.org
Projektseite: http://sourceforge.net/projects/fsarchiver/
Downloads: http://sourceforge.net/projects/fsarchiver/files/
LinuxUser-Wiki: http://wiki.ubuntuusers.de/fsarchiver
qt4-fsarchiver
Projektseite: http://sourceforge.net/projects/qt4-fsarchiver/
Downloads: http://sourceforge.net/projects/qt4-fsarchiver/files/
LinuxUser-Wiki: http://wiki.ubuntuusers.de/qt4-fsarchiver